Foto: Tschovikov/GTÜ
Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung hat zehn aktuelle Radträger zur Montage an der Anhängekupplung geprüft. Testsieger mit dem Prädikat „sehr empfehlenswert“ wurde der Uebler X21 nano. Auf Platz 2 Westfalias Fahrradträger BC 60 in der allerneuesten Version des Modelljahres 2013, der ab Mitte Mai im Handel verfügbar sein wird. Knapp dahinter Thules easy fold 931, der ebenfalls als „sehr empfehlenswert“ eingestuft wurde. „Empfehlenswert“ schnitten Eufab Jake, Bosal Bike Carrier Compact, Atera Strada E Bike M und der euro-select-compact von mft ab, „bedingt empfehlenswert“ der Paulchen Kupplungslader First Class. Fabbris Elektro-Bike Exclusiv Deluxe 2 und der Fischer E-Bike Kupplungs-Fahrradträger erwiesen sich als „nicht empfehlenswert“.
Geprüft wurden die Träger von der GTÜ zusammen mit dem ACE Auto Club Europa in den Punkten Montage, Handhabung und Fahrtest mit insgesamt zwölf Einzelwertungen. Vorteil für die klappbaren und entsprechend klein faltbaren Radträger von Bosal, mft, Uebler, Thule und Westfalia, die beim Zusammenbau nicht nur in Minutenschnelle einsatzbereit sind, sondern sich auch problemlos Platz sparend wieder verstauen lassen. Gute Noten vergaben die Prüfer der GTÜ in Sachen Verarbeitungsqualität für die Top 3 von Thule, Uebler und Westfalia, aber auch für Atera und mft. Das Aufsetzen der Träger auf die Anhängekupplung ließ sich mit Ueblers X21 und Thules easy fold am bequemsten erledigen. Die besten Noten für die Material schonende, solide und einfache Befestigung der Räder erhielten Atera, mft, Thule und Westfalia.
Beim alles entscheidenden Fahrtest mussten die Fahrradträger drei Prüfungen bewältigen: Ausweichen mit Tempo 50 in der Pylonengasse, volles Bremsen aus 80 km/h und das Überfahren einer Bodenwellenkombination bei Tempo 60.
Erste Übung: Ausweichen. Am besten bewerten die GTÜ-Tester hier Eufab, Paulchen und Uebler, die ungerührt am Heck hängen. Bei Atera, Bosal, Fabbri, mft und Thule verdreht sich der Träger hingegen auf der Anhängekupplung unterschiedlich stark, ohne dass die Fracht Kontakt mit dem Testfahrzeugs bekäme. Der Fischer-Träger indes dreht sich so weit, dass er deutlich hörbar an die Stoßstange schlägt und auch leichte Spuren am Lack des Testfahrzeugs hinterlässt.
Westfalia reagiert auf dieses Vorkommnis prompt und sorgt für Nachbesserung des alten Modells sowie eine klare Unterscheidung der beiden Produktlinien. Der neue „BC 60“ (Modelljahr 2013), der unter anderen Neuerungen auch über die sicheren Aluminium-Greifer verfügt, bekommt die Artikelnummer 350030600001. Die Verpackungskartons werden mit einem entsprechenden Aufkleber versehen.
Ebenfalls ab Mitte Mai bietet Westfalia für die alte BC-60-Version (Artikelnummer 350010600001) ein Nachrüstset an. Dieses hat die Nummer 950010633001. Es beinhaltet einen neuen kurzen sowie einen langen Greifer und kann über den örtlichen Fachhandel geordert werden.
Zweite Übung: Vollbremsung. Ohne Probleme absolvieren diesen Test wiederum Eufab, Paulchen und Uebler, aber auch Bosal, Fabbri, Thule und Westfalia. Atera und mft bekommen hingegen beim Bremsen leichten Kontakt mit der Heckklappe des Mercedes. Schlusslicht ist wiederum Fischer, der nochmals ordentlich aneckt.
Foto: Tschovikov/GTÜ
Wie gefährlich es sein kann, keine Extrabefestigung der Fahrradreifen wenigstens mit simplen Befestigungsbändern vorzuschreiben und nur darauf zu vertrauen, dass die Räder unter allen Umständen in den Führungsschienen stehen bleiben werden, zeigt der Bodenwellenversuch mit Paulchen. Das Ausfedern der Hinterachse am Testwagen befördert nämlich das hintere der beiden Fahrräder aus den Führungsschienen des Trägers. Das Rad trifft nicht wieder hinein, sondern landet krachend auf Paulchens Beleuchtungsanlage.
Den Vogel allerdings schießt Fabbris Elektro-Bike Exklusiv Deluxe 2 ab, dessen Fahrradrahmenhalter bei der Bodenwellenüberfahrt an beiden Rädern komplett abreißen. So hängen die Bikes – nur noch an den Felgen gehalten – nahezu waagerecht in der Luft.
Fazit der GTÜ-Tester: Schwere E-Bikes beim Transport am Auto nicht auf die leichte Schulter nehmen. Radträger mit Bestwerten im Fahrtest sind gerade gut genug.